Im Jahr 1919 gründete der aus Wilhermsdorf stammende Johann Stoll am alten Kanalhafen in Fürth den Fischhandel "Karpfen Stoll", der die Wirtschaften in Fürth vor allem mit frischen Karpfen versorgte. Die Fische wurden zum Hafen noch mit Fuhrwerken in Fässern geliefert. Ein alter Spruch der Fischbauern aus dem Aischgrund und aus der Oberpfalz war zu dieser Zeit: "Was glotzt dern, Vach is!" Dieser Ausspruch rührte daher, weil die Strecke zwischen den Weihern und den Hälterbecken im Fürther Hafen den Karpfen meist zu lange dauerte. Beim letzten Kontrollblick in Vach (einem Vorort von Fürth) schwammen die Fische durch den Sauerstoffmangel oft schon oben und glotzten (für alle Nichtfranken: glotzen = langsam/starr schauen). Die Auslieferung der Fische geschah damals zu Fuß mit einem Latterwägerla (Leiterwägelchen). Schon damals wurde die Gaststätte "Forchhamer" beliefert, die heute unter dem Namen "Höfner Garten" noch immer ihre Fische vom Karpfen Stoll erhält, jedoch inzwischen per VW-Transporter.

1929 siedelte die Fischhandlung in die Nürnberger Straße 5 um. Der Sohn Johann-Peter Stoll übernahm das Geschäft, nachdem sein Vater verstarb. Bis 1948 war das Geschäft in der Nürnberger Straße ansässig. Damals wurden die Karpfen teilweise mit Eisenbahnwagons angeliefert.

Ab 1949 wurde zu der Großhandlung, die bis dahin nur Wirtschaften und Händler belieferte, ein Einzelhandel eröffnet, wodurch der dritte Umzug in die Rudolf-Breitscheid-Straße (jetzt Optiker Heinemann) nötig wurde. Hier wurden neben den Fischen auch Feinkostsalate in das Programm aufgenommen.

Letztmalig zog die Firma 1968 in die traditionelle Fischhändleradresse Rednitzhof 10 um. Auf dem Gelände der Fischhandlung Schigora, direkt an der Rednitz gelegen, werden seitdem die Stollschen Karpfen gewässert. Inzwischen wird der Groß- und Einzelhandel von Peter Stoll geführt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.